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Freitag, 15.06.2018

Die zweite InsurTech Week in Köln zeigt spürbaren Wandel

Rollentausch gefällig? Der Reverse Pitch der Versicherer

Im sog. Reverse Pitch rollte STARTPLATZ den roten Teppich für die etablierten Unternehmen aus. Das Angebot für einen Rollentausch mit den Startups nahmen zwei Versicherer dankend an. Die Roland Versicherung stellte sich als erstes dem Wettbewerb um neue Kooperationspartner. Für den Rechtschutzversicherer sprachen Joanna Müller und Dr. Philipp Nolte zunächst über aktuelle Problemstellungen. "Wir überlassen digital bisher anderen...Check24 & Co", erklärte Nolte. In der Produktwelt würde zwar schon vereinzelt auf die Veränderungen des Marktes eingegangen, der Transformationsprozess könne aber noch deutlich an Fahrt aufnehmen. Ängste und Sorgen der Bevölkerung hätten sich deutlich geändert. Heutzutage richte sich die Angst nicht auf eine Hungersnot, sondern vielmehr darauf, ob der behandelnde Arzt vertrauenswürdig genug ist, eine anstehende Operation mit gutem Ergebnis durchzuführen. Und auch Konflikte hätten sich verändert. Die beteiligten Parteien setzen sich in anderer Art und Weise auseinander, über andere Kanäle, wusste Nolte aus seiner Erfahrung zu berichten und ergänzte seinen Satz noch durch das Schlagwort "Mobbing".

Mit LawGuide ist der Versicherer einem großen Trend bereits begegnet. Nolte umschrieb das Produktangebot wie folgt: LawGuide richte sich vor allem an die Kunden, die Wert auf eine frühzeitige Streitbeilegung legen und der Auseinandersetzung bspw. mit Mediation begegnen wollen. Diese Zielgruppe sei in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Roland übernehme mehr und mehr die Aufgabe, zu Konfliktlösungen beizutragen, was zu steigender Kundenzufriedenheit führe. Der Versicherer sei längst nicht nur der Rechtsexperte, sondern begleite den Kunden auf Wunsch ab Stunde null. Und auch auf neue Risiken konnte Roland bereits mit innovativen Lösungen reagieren, bspw. mit dem Schutzbrief WebSecure zur Absicherung von Internet-Risiken oder JurBuy, einer Police gegen Einmalzahlung, die bis zu einer gewissen Schadensumme (max. 20.000 bzw. 30.000 EUR) Risiken im Rahmen von Auto- oder Ebaykäufen absichert. Für weitere Schritte im digitalen Wandel würde sich Roland gerne externe Unterstützung an die Seite holen und zeigt sich in alle Richtungen offen - egal ob zusätzliche Dienstleistungen, die bestehende Produkte wirkungsvoll ergänzen, oder aber Ideen für Marketing- und Vertriebsansätze.

Die Rheinland Versicherungsgruppe beschreibt sich auf ihrer Webseite selbst mit den Worten "traditionell, offen, innovativ". Und tatsächlich verspürt man, dass das Unternehmen neue Wege eingeschlagen hat, um sich im Wettbewerb um Kunden gut aufzustellen. Die Mitarbeiter David-Hernandez Lopez und Tim Sentis erläuterten, dass bereits jetzt mit Werkzeugen wie Design Thinking und Innovations Funnel neue Ideen im Haus entwickelt und auf den Prüfstand gestellt werden. Und ganz frisch seit April 2018 am Start: das hauseigene Startup "digitalcompany". Die Gründung dieser Kreativschmiede, die sich derzeit noch in Recruiting-Phase befinde, würde andere Kooperationen aber nicht ausschließen, betont Lopez. Denn die große Challenge am Markt werde bei der Rheinland Versicherung vor allem in der Verbesserung der Kundenkommunikation gesehen. Und hier sei der Ist-Zustand schnell umrissen: Neue Kunden kämen vielfach über Empfehlungen zum Versicherer und mit Bestandskunden, die meist zwei Verträge besitzen, komme das Unternehmen weniger als einmal im Jahr in Kontakt. Ein Vermittler würde heute im Durchschnitt etwa 660 Kunden betreuen. "660 Kontakte pro Verkäufer können wir nicht leisten", erklärt Lopez und schlägt die Brücke zu digitalen Lösungen. Um den Dialog mit dem Kunden adäquat führen und sogar steigern zu können, wolle die Rheinland Versicherungsgruppe ein Kundenportal entwickeln - gerne mit Unterstützung externer Partner. Das Unternehmen beschäftige sich in der internen "Zukunftswerkstatt" derzeit bereits mit der Entwicklung von Chatbots als Serviceassistent (nicht als Berater!), einem CRM und einem digitalen Vermittlerportal, sodass eigene Ressourcen klar ausgeschöpft seien.

Dann drücken wir die Daumen, dass beim anschließenden Networking der eine oder andere wichtige Kontakt zu einem potenziellen Partner geknüpft werden konnte. Aber ansonsten lohnt vielleicht noch einmal ein Blick in die Datenbank der Rheinland Versicherungsgruppe - diese zählt bereits eindrucksvolle 500 Startups.

STARTPLATZ und InsurLab Germany richten InsurTech-Konferenz aus

Am vierten Tag der InsurTech Week konnten die Besucher bei der sog. "Konferenz" in interaktiven Vorträgen und Diskussionsrunden mehr über aktuelle Erkenntnisse und den Status-Quo der InsurTech Szene erfahren. Die Begrüßung nutze Veranstalter Sebastian Pitzler von InsurLab Germany e.V., um die Erfolgsgeschichte der Brancheninitiative aufzuzeigen. Seit Gründung im Jahr 2017 konnte der Verein mittlerweile auf beachtliche 54 Mitglieder anwachsen - davon allein 30 Versicherer sowie im Übrigen Startups und Technologiefirmen. Seit Kurzem sei beispielsweise auch Amazon Web Service mit an Bord, fügte Pitzler stolz hinzu. InsurLab Germany gelte damit als größte Brancheninitiative in Deutschland. Die Vorteile des Digital Hubs? Ein gutes Netzwerk, mittlerweile dreistellig, bunt gemixt. Angebote von Think Tanks bis Coworking Spaces. Da können wir jetzt schon gespannt sein, was Pitzler über die de:hub-Initiative im nächsten Jahr zu erzählen hat!

Die Gothaer...2017 attackiert, heute Vorreiter

Im letzten Jahr hatte sich die Gothaer zum ersten Mal dem Format Disrupt.me!® innerhalb der Versicherungswirtschaft gestellt. Dieses Jahr nahm der Versicherer eine andere Rolle ein, die des Vorreiters. Petra Schindler hatte das Vergnügen, den ersten Programmpunkt der Konferenz mit dem Erfahrungsbericht aus der Zusammenarbeit mit dem Startup MySchleppApp zu füllen. Nachdem Gründer Santosh Satschdeva mit seinem Geschäftsmodell im TV-Pitch bereits bei der Höhle der Löwen beeindrucken konnte, lernten auch die Kölner Versicherer das Abschlepp-Startup im Dezember 2017 über eine Empfehlung kennen. Schindler erläuterte, dass die Gothaer zuvor gerade die Hausratpolice in Richtung E-Bikes angepasst hatte und nach neuen Services rundum das Bike suchte. Was lag da näher, als auch die Risiken eines defekten E-Bikes abzusichern. Und die Geschichte beider Unternehmen zeigt eindrucksvoll, dass sich Mut auszahlt. In einer Schnelligkeit von nur zwei Monaten war MySchleppApp auf die besondere Schadensituation der Hausratversicherung von Gothaer angepasst. Seit dem 26.02.2018 können Versicherungsnehmer im Rahmen des Tarifs den Service des Kölner Startups begrenzt auf zwei Versicherungsfälle bis maximal 300 EUR in Anspruch nehmen - voll digital über die MySchleppApp.

Schindler räumt ein, dass durch die äußerst kurze Entwicklungszeit natürlich längst noch nicht alles rund ist. Derzeit werde der Service quasi noch als "Geschenk" an die Kunden weitergegeben, die Kosten hätten noch nicht einkalkuliert werden können. Und auch aus den ersten Schadenfällen müsse man sicherlich noch lernen. Man sehe sich selbst noch in einer Art Testphase, in der es darum gehe, aus dem Beschreiten neuer Wege zu lernen und anhand dessen weiterzuentwickeln. Es gab bereits Abschlüsse, aber noch keinen Leistungsfall, beantwortet Schindler einer Frage aus dem Zuhörerkreis. Für den Fall, dass ein E-Bike abgeschleppt werden muss, steht übrigens ein Netzwerk von 900 Abschleppdiensten zum Abruf bereit. Somit hat sich die Gothaer ein starkes Netzwerk gesucht und das Startup MySchleppApp einen großen Partner aus der Versicherungsbranche...das können wir zu Recht als "Win-win" werten.

Die Veränderung muss schon bei Ausbildung ansetzen

Gewachsene Bildungssysteme zu verändern, ist eine Mammutaufgabe. Davon können Vesna Kranjčec-Sang (BWV Bildungsverband) und Johannes Diehl (BWV Rheinland) ein Lied singen. Dennoch macht die digitale Transformation auch vor diesem Bereich nicht Halt. Ganz im Gegenteil - Diehl wusste anhand von Zahlenmaterial aufzuzeigen, dass die Versicherungsbranche im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen bereits sehr digital unterwegs ist, die Aus- und Weiterbildung beispielsweise mit webbasierten Systemen u.Ä. erfolgt. Um aber auch für die Zukunft langfristig gut aufgestellt zu sein, hat der BWV Bildungsverband ein Konzept für die Ausbildung bis 2030 erstellt, das Kranjčec-Sang in Auszügen vorstellte. Nach der daraus entstandenen Zukunftsvision bewegt sich die Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen weg von der Betrachtung einzelner Produkte hin zu Ökosystemen, die sich an Lebensabschnitten ausrichten und eher das Rundum-Sorglos-Paket inklusive Prävention liefern. Mitarbeiter in der Versicherungsbranche werden aus Sicht des BWV-Kompetenzlabors zukünftig agil, projektbezogen und interdisziplinär arbeiten und müssten höheren Anforderungen gerecht werden. Was heißt das für die Tätigkeitsprofile? Kranjčec-Sang zeigte auf, dass es in Zukunft vor allem fünf Bereiche geben wird:

  • den Fallmanager als gehobenen Sachbearbeiter mit dem höchsten fachlichen Wissen,

  • den Key Account Manager B2B,

  • den Key Account Manager B2C,

  • den IT-Schnittstellen-Manager und

  • den Kundenbetreuer.

Ein sog. Basismodul solle Auszubildenden die digitale Kompetenz vermitteln, ein Zusatzmodul die Sonderkenntnisse zur IT-Schnittstellen-Tätigkeit weitergeben. "Derzeit arbeiten wir an einem Pilotprojekt mit dem Schulministerium NRW, das demnächst startet.", erzählte die Bildungsexpertin. Und es gehe dem Bildungsverband auch darum, die Anforderungen in die Belegschaft auszurollen, um auch diejenigen zu erreichen, deren Ausbildung Jahrzehnte zurückliege.

Der Chatbot als Freund und Helfer?

Dr. Christof Höhmann hatte zusammen mit Felix Thiele (beide msg-group) die wunderbare Aufgabe, über das Thema textbasierte Dialogsysteme zu referieren. Am Beispiel "Chatbot wir müssen reden, ich hab' einen Hagelschaden!" wurde von den Referenten veranschaulicht, was in diesem Technologiesektor schon heute möglich ist. Die Dialogfähigkeit von Chatbots sei mittlerweile sehr gut, erklärten die Experten, wenngleich es die deutsche Sprache im Vergleich zur englischen etwas erschwere. Mittels Bot könne eine Unterhaltung zwischen Mensch und Maschine entstehen, die z.B. alle Fragen der Schadenerfassung abhandelt (versicherte Sache, Schadenort usw.) und dabei sogar mit einem kritischen Einwand reagiere, wenn der Versicherungsnehmer eine Adresse nennt, in der laut Wetterbericht kein Hagelereignis angezeigt ist. Eine solche Situation müsse natürlich zur Zufriedenheit des Bot-Users gelöst werden, indem der Dialog bspw. direkt an einen Sachbearbeiter ausgesteuert wird. Ein Chatbot sollte zudem immer darauf ausgerichtet sein, wie ein Kind dazuzulernen, gespeicherte Daten wie Autokennzeichen o.Ä. direkt aus angeschlossenen CRM-Systemen in den Dialog einzubeziehen bzw. bereits erfasste Daten an Sachbearbeiter auszuspielen (Omni-Channel-Fähigkeit). Die größte Herausforderung bestehe aber darin, bei Kunden die Akzeptanz für derartige Bot-Systeme zu schaffen, betonten Höhmann und Thiele. Umso wichtiger also das Thema Transparenz. So sollte sich jeder Bot zu Beginn des Chats als "virtueller" Freund & Helfer vorstellen. Ein Negativbeispiel sei kürzlich mit "Google Duplex" gestartet. Es habe einen Aufschrei in der Branche gegeben, da Google im Telefonanruf eben nicht verdeutlicht hatte: Hier spricht kein Mensch.

Eine gesunde Portion Aufsichtsrecht und Datenschutz

Wenn zwei Juristen nach einem solchen Themenblock zur Mittagszeit die Konferenzbühne betreten, so haben sie kein leichtes Los gezogen. Mareike Gehrmann und Dr. Ingo Weckmann von Taylor Wessing schafften es dennoch, die eher trockenen rechtlichen Aspekte im Bereich InsurTech praxisnah zu vermitteln und auf den Punkt zu bringen. Die BaFin habe schon 2016 aufgezeigt, dass ein InsurTech, das nach außen hin als Risikoträger auftrete, unter die Erlaubnispflicht und demnach auch unter das Aufsichtsrecht falle, so der Hinweis der Juristen. In anderen Fällen müsse eine individuelle Betrachtung erfolgen. Verstehe sich das InsurTech eher als Dienstleister des Versicherers (z.B. in der Funktion "Vermittler"), so finde das VAG mittelbar Anwendung und es gelte ebenso ein Verbot zur Weitergabe von Provisionen. Was aber, wenn das Startup wie ein Assekuradeur agiert? Die Experten von Taylor Wessing räumten ein, dass diese Fälle bisher nicht abschließend geregelt seien, dies aber mittelbar zu erwarten wäre. Schließlich befinde sich die BaFin auch gerade in der Konzeptionsphase zum neuen VAIT, dem Rundschreiben zu den "Versicherungsaufsichtlichen Anforderungen an die IT". Die Aufsichtsbehörde messe dem Thema eine große Bedeutung zu, die Nachfrage sei um ein Dreifaches höher. Besondere Schwerpunkte setze die BaFin in 2018 bei der Cyber-Sicherheit.

Abschließend streifte Gehrmann noch die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Die Juristin sensibilisierte die Zuhörer zum Einholen einer Einwilligung für das Erheben personenbezogener Daten, sollte kein Fall einer Rechtfertigung aufgrund der Wahrnehmung berechtigter Interessen vorliegen. Gehrmann erwarte auch noch eine Anpassung der DSGVO, um die sichtbar werdenden offenen Fragen abschließend zu regeln. Zum aktuellen Fanpage-Urteil hatte die Expertin eine ähnliche Haltung wie viele Teilnehmer: "Das Urteil passt nicht zur Praxis". Gehrmann erklärte, dass die Hamburger Datenschutzbehörde bereits unterwegs sei und dass Facebook in der Pflicht sei, nachzulegen.

Themenblock Cyber - und was wir von Israel lernen können!

Im großen Themenblock Cyber kamen vielfältige Speaker zu Wort - auch internationales Publikum war vertreten. Und dass völlig zu Recht, denn wirft man einen Blick nach Israel, so stellt man völlig beeindruckt fest: Kein anderes Land dieser Größenordnung ist beim Thema Cyber besser aufgestellt. "Dass Cyber ein profitables Geschäft ist, zeige der US-Markt.", erklärte Asaf Lifshitz (Co-Founder und CEO von Sayata Labs). Und es biete sich noch viel Potenzial. Eines der aktuellen Probleme von Unternehmen sei z.B. die Lücke im Abwanderungsprozess von Mitarbeitern. Wenn ein Kollege ausscheidet, würden in einer Vielzahl von Fällen Systeme-Zugänge bestehen bleiben, was zu einer großen Sicherheitslücke führe.

Konkrete Lösungen lieferte die InsurTech-Konferenz, wenn auch nicht für das gerade angesprochene Problem. Lukas Schaefer von soSafe präsentierte zum Beispiel ein Anti-Phishing-Training für Mitarbeiter. Der Faktor Mensch gelte als größte Sicherheitslücke in Unternehmen. Ein Antivirenprogramm oder eine Firewall könnten da noch so stark sein. Um sich umfangreich zu schützen, müssten Arbeitgeber vor allem die Belegschaft auf die neuen Betrügereien vorbereiten, für Angriffe sensibilisieren und aufzeigen, was durch den Missbrauch von Google Duplex oder Lyrebird möglich ist. SoSafe zeige durch Simulation mögliche Angriffsfälle auf und gebe Mitarbeitern Hinweise, woran sie Schadsoftware erkennen. SoSafe verbinde das Training dann mit einem Quiz, durch das die Mitarbeiter Erlerntes noch einmal überprüfen könnten, erläuterte Schaefer.

Das Startup Perseus von Gründer Steffen Teske, das sich selbst als Cyber Security Club bezeichnet, geht noch einen Schritt weiter als SoSafe. Es macht Mitarbeiter kleiner und mittelständischer Unternehmen nicht nur fit im Thema IT-Sicherheit, sondern gibt auch Trainings im Bereich Datenschutz & DSGVO oder begleitet Firmen bei der Auswahl der richtigen Cyber-Police.

Als Vorreiter im Bereich Privater Cyberschutz präsentierte sich die INTER, vertreten durch Diplom-Betriebswirt Jürgen Kotsch. Der Versicherer hat es durch eine strategische Allianz mit Norton Symantec innerhalb von vier Monaten geschafft, die Police "Cyber Guard" marktreif zu entwickeln. Startschuss war im August 2017. Die Deckung umfasst Risiken wie Einkäufe in Fakeshops, Cyber-Mobbing, Home-System-Attacks oder aber Daten- und Identitätsdiebstahl. Der komplette Kaufprozess sei völlig digital gesteuert, so Kotsch. Und die INTER sei schon jetzt von dem Erfolg des Produktes überzeugt, schließlich bestehe auch im Privatbereich eine besondere Awareness mit einer statistisch belegten Betroffenheit bei jedem dritten Bürger. Die beeindruckende Schnelligkeit in diesem Entwicklungsprojekt ist vor allem auf die Vorarbeit von Norton Symantec zurückzuführen. "Norton konnte uns für die Ausgestaltung und Kalkulation des Produktes zahlreiche Daten liefern", erklärte Kotsch auf Nachfrage des Publikums. Wieder ein schöner Beweis dafür, dass sich Partnerschaften auszahlen.

Success-Story eines InsurTech-Frischlings

Wer als Teilnehmer bei subtropischen Temperaturen bis zum Ende durchhielt, wurde mit der Success-Story von FreeYou belohnt. Das Startup ist ein Tochterunternehmen des DEVK Konzerns und bietet seit Ende April 2018 eine "smarte" Fahrradversicherung an. Dabei agiere FreeYou als Mehrfachagent bzw. Assekuradeur und der Mutterkonzern DEVK als Risikoträger, so Vorstand Philip Knott. Der Verkauf der Policen erfolge derzeit noch rein digital, langfristig wolle das Startup aber auch am Point of Sale vertreiben und Kooperationen mit Fahrradhändlern eingehen. Eine aktuelle und vielversprechende Partnerschaft existiert bereits mit dem Unternehmen Fahrradjäger aus Rostock. Der Diebstahlschutz insect gab Anstoß für die Entwicklung der Fahrradversicherung und funktioniert durch eine Kombination aus Peilsender und App. Der User bekommt eine Warnmeldung auf sein Handy, wenn sich sein Fahrrad vom abgestellten Standort wegbewegt. Gleichzeitig ertönt vom Gerät ein lauter Warnton, um Diebe schnell in die Flucht zu schlagen. Zukünftig soll es auf Basis von statistischen Daten auch Pushmeldungen geben, die dem User zum Beispiel mitteilen: "Pass auf, wo Du Dein Fahrrad abstellst, hier ist laut Statistik ein heißes Pflaster und die Anzahl der Diebstahlsfälle ist besonders hoch. Weitere Ziele? Die gäbe es auch schon, erklärte Knott. FreeYou plane die Beantragung einer eigenen BaFin-Lizenz, um später einmal die komplette Sachsparte abdecken zu können. Deshalb auch von Anfang an die Gründung des Unternehmens als Aktiengesellschaft.

Eine spannende Konferenz, ein spannender Themen-Mix - wie auch immer die zukünftigen Innovationen weitergehen, VersicherungsPraxis24 wünscht mutigen Versicherern als auch Startups schon jetzt "viel Erfolg" dabei.

Dieser Beitrag wurde erstellt von Yvonne Becker.

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