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Finanzen 
Donnerstag, 05.04.2018

Finanz-Werbeoffensive aus Brexit-Land

Hintergrund

In den letzten Jahrzehnten haben sich englische Lebensversicherungen mit ihrem stark aktienlastigen Angebot einen deutlich ansteigenden Teil des Lebensversicherungsmarktes erobert. Die meisten Anleger haben ihre Engagements, insbesondere in der Erholungsphase seit der Finanzkrise, nicht bereut.

Wer jedoch die Berichte von den Brexit-Verhandlungen verfolgt, bekommt immer mehr den Eindruck, dass das alles im Chaos endet, wenn nicht doch noch ein Wunder geschieht. Alleine die Überschriften zu entsprechenden Berichten in der deutschen Presse genügen, um diesen Eindruck zu bestätigen.

Beispiele:

  • "Chaostage in London - schon wieder" Handelsblatt vom 05.02.2018;

  • "Ein Königreich im Zerfall" Die Zeit am 04.12.2017;

  • "Der Ton wird rauer, der Geduldsfaden dünner" in Tagesschau.de vom 09.02.2018;

  • "Brexitverhandlungen in der Sackgasse" in fr.de (Frankfurter Rundschau) vom 10.02.2018.

Wer tiefer in die Berichterstattung einsteigt, stellt oft fest, dass sich die Details noch deutlich chaotischer darstellen.

Abwicklungssicherheit schlägt Performanceaussichten

Natürlich kann sich alles noch zum Guten wenden und einzelne Finanzunternehmen könnten es auch schaffen, ihre Produkte irgendwie in die EU zu transferieren. Alles möglich. Aber englische Lebensversicherungen unterliegen dem englischen Versicherungsrecht. Britische Investmentfonds bleiben zunächst einmal britische Investmentfonds. Wie sich nach dem Brexit z.B. die Ertragsbesteuerung britischer Finanzprodukte für Deutsche gestaltet, bleibt offen. Ob dann alles, was bisher in der EU geregelt ist, so in neu zu verhandelnde Verträge übertragen werden kann, sodass die Auswirkungen für den Anleger erträglich bleiben, ist derzeit mehr als ungewiss.

Fazit

Panikreaktionen sind sicher fehl am Platz. Für Berater ergibt sich jedoch aus der beschriebenen aktuellen Situation ein zusätzlicher Beratungsaspekt, der durchaus auch haftungsrelevant werden kann. Dies gilt sowohl für die Betreuung wie auch für die Abschlussberatung. Englische Finanzprodukte ohne Erwähnung der möglichen Brexit-Auswirkungen zu empfehlen, dürfte angesichts der breit angelegten Berichterstattung schon jetzt als Falschberatung einzuordnen sein.

Dieser Beitrag wurde erstellt von Helmut Kapferer.

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