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Mittwoch, 17.01.2018

Geschlossene Fonds: Investment AG auf dem Vormarsch?

Hintergrund

Der Misserfolg des ersten Versuchs einer Investment AG bei der DB Privat Equity, der auf den mangelnden Zuspruch der Kundschaft zurückzuführen war, macht zunächst wenig Mut. Aber geschlossene Fonds profitierten über lange Zeit von Steuervorteilen: Steuerexperten sehen nun bei der Investment AG eine deutliche Entlastung, insbesondere bei Immobilieninvestments über eine Investment AG. Das gilt zumindest für Anleger mit dem höchsten Steuersatz, für die das Versicherungsmagazin "AssCompact" (Dezember 2017) eine Ersparnis von 20 Prozentpunkten nennt.

Komplizierter ist die Investment AG auf jeden Fall für den Anbieter, weil sie dem Aktiengesetz unterliegt und deshalb z.B. einen Wertpapierprospekt benötigt.

Eignung für wen?

Der vom Steuersatz abhängige Steuervorteil zeigt schon an, dass eine Investment AG dann doch eher für eine besonders potente Zielgruppe geeignet sein dürfte. Außerdem ist für Anleger, die in mehrere Immobilien investieren wollen und bei flexiblem Management des Immobilienbestands die Gewerblichkeit fürchten, die Investment AG in Form eines Mehrobjektefonds attraktiv, weil es sich um eine Kapitalgesellschaft handelt.

Vor- und Nachteile für den Berater

Die Aufklärungspflichten sind bei der Vermittlung einer Investment AG geprägt von den Unterschieden zwischen den Aktien der Investment AG und den "normalen" börsennotierten Aktien. So muss zum Beispiel deutlich gesagt werden, dass die Aktien der Investment AG nicht gehandelt werden und damit auch eine regelmäßige Kursfeststellung fehlt. Entsprechend problematisch stellt sich deshalb, vergleichbar den KAG-Fonds, der Verkauf der Aktien dar, weil dem eine Wertfeststellung vorausgehen muss, wenn der Verkaufspreis/-kurs auf der jeweils aktuellen Bewertung aufsetzen soll.

Eine deutliche Vereinfachung der Abläufe im Vergleich zu den KAG-Fonds ergibt sich aus der Depotfähigkeit und dem Erwerbsvorgang auf dem normalen Orderweg der börsennotierten Wertpapiere, wobei eine Bank als Kommissionär tätig wird.

Fazit

Was die Investment AG leisten kann, ist ein Schritt hin zu einem im Vergleich zu den KAG-Lösungen deutlich transparenteren Produkt. Ob das gelingt, bleibt abzuwarten.

Dieser Beitrag wurde erstellt von Helmut Kapferer.

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